Marderabwehr

Wie schütze ich mich vor Marder-Schäden?

Auf dem ersten Blick erscheint das kleine Tierchen ja ganz niedlich. Wer allerdings einen Marder auf seinem Dachboden oder im Auto beherbergt, wird an dem kleinen Tierchen nicht mehr viel Niedliches entdecken können. Getötete Hühner im Hühnerstall, zerfetzte Dachisolierungen und schlaflose Nächte aufgrund massiver Lärmbelästigungen lassen einen verzweifeln.

Es gibt verschiedene Ansätze gegen die kleinen Raubtiere vorzugehen. Um Marder-Schäden in Zukunft zu vermeiden, ist es wichtig sich mit dem Verhalten der Marder genauer auseinander zu setzen. Im Folgenden erklären wir Ihnen, worauf man achten sollte und zeigen Ihnen Abwehr-Maßnahmen für Ihr ganz persönliches Marder-Problem.

Probleme mit Mardern

Problematisch wird es erst, wenn man die Anwesenheit des Marders bemerkt. Gerade während der Paarungszeit (Juni bis August) und während der Aufzucht (März bis Juni) kommt es zu massiven Belästigungen durch die kleinen Tiere. Während der Paarungszeit sind besonders die Rüden sehr aktiv und aggressiv. Wittert ein Rüde die Fährte eines anderen Männchens, fühlt er sich provoziert und lässt seine Wut bevorzugt an Kabeln, Isolierungen und anderen Gegenständen aus. Der Marder verwüstet den vermeintlichen Unterschlupf des Rivalen, um ihn so zu vertreiben. Leider muss darunter auch häufig der Motorraum des Autos leiden. Besonders Autos, die in verschiedenen Marder-Revieren geparkt werden und somit mit verschiedenen Marder-Gerüchen gekennzeichnet werden, werden Opfer dieser Beiß-Attacken. Bevorzugte Bissschäden treten an Kühlschläuchen, Isoliermatten und Zündkabeln auf und können neben viel Ärger auch hohe Kosten verursachen! Zudem sind auch die Hinterlassenschaften der Tiere nicht immer erwünscht. Häufig findet man neben toten Beutetieren und Fellfetzen auch Brötchenhälften oder Eier im Motorraum. Steinmarder auf Dachböden bereiten insbesondere durch die teilweise massiven Lärmbelästigungen Probleme. Von Juni bis August sorgen die lauten, ausdauernden Paarungsspiele zwischen Fähe und Rüde für schlaflose Nächte. Während der Aufzucht von März bis Juni sind es besonders die Jungtiere, die durch ihre aufgeregten Fieplaute und den Trippel- und Kratzgeräusche die Bewohner senkrecht im Bett stehen lassen. Durch Zerstörung der Dachisolierung und das Zerbeißen von Antennenkabeln und elektrischen Leitungen kommt es zudem zu hohen kapitalen Schäden. Neben dem bestialischen Gestank, der von Urin, Kot und Beuteresten der Steinmarder ausgehen kann, bereitet noch die Verbreitung von Fliegen und Maden große Probleme. Des Weiteren sollte man nicht vergessen, dass der Marder wie viele andere Wildtiere auch Überträger von Krankheiten wie z. B. der Tollwut ist.

Wie gehe ich sicher, dass es sich wirklich um einen Marder handelt?

Um einen Steinmarder nicht mit einem Fuchs, einer Ratte oder Katze zu verwechseln, sollten sie auf folgende Punkte achten:

Typische Zerstörungen sind Beschädigungen des Isoliermaterials am Dach, oftmals sind dabei richtige Tunnel im Dämmmaterial zu erkennen. Weitere Beschädigungen finden sich häufig im Motorraum des Autos. Hier werden bevorzugt Kunststoffschläuche, Zündkabel oder Stromleitungen angebissen.

Lärmbelästigungen treten vor allem in der Abenddämmerung und am Morgengrauen auf. Kratz- und Krabbelgeräusche, aber mitunter auch Jaul- und Fiepgeräusche sind typisch für den Marder. Während der Aufzucht von März bis Juni kann es auch tagsüber etwas lauter werden.

Häufig sind Nahrungsreste zu finden. Kleine Knochen, Federn und quer aufgebissene Eier deuten auf einen Marder hin. In Motorräumen sind oft auch Hausmüllabfälle wie alte Brötchen und Kotspuren anzutreffen. Der ca. 8-10 cm lange und 1-2 cm dicke Kot (Losung) ist wurstförmig und in der Regel mit Nahrungsresten wie Federn oder Obstkernen versetzt. Oft ist die Losung spiralartig gedreht und zu einem Ende hin spitz zulaufend.

Der charakteristische Mardergeruch setzt sich aus den Beuteresten, Kot- und Urinspuren und den ganz speziellen Duftsekret der Analdrüsen des Steinmarders zusammen. Insgesamt kann es zu sehr penetranten Gerüchen kommen!

Der Pfotenabdruck des Steinmarders entspricht von der Größe her in etwa dem einer Katze. Allerdings sind beim Steinmarder deutlich die 5 Zehen und Nägel zu erkennen.

So wird man den Marder wieder los

Es gibt zwei sinnvolle Maßnahmen den Steinmarder wieder los zu werden. Entweder vergrämen Sie das Tier und/ oder Sie sperren es aus. Die Experten sind sich zudem einig, dass der Einsatz von Hochspannungs-Elektroanlagen die wirkungsvollste Methode ist, um den Marder dauerhaft zu vertreiben.

Manche versuchen auch den Steinmarder zu fangen. Ein Wegfang der Tiere bringt allerdings nichts, da sein Revier gleich darauf wieder von einem anderen Marder neu besetzt wird. Der nachfolgende Marder orientiert sich an den Duftspuren des Vorgängers und die Probleme beginnen erneut.

Achtung:
Auf alle Vergrämungs- uns Aussperraktionen sollte während der Zeit der Aufzucht von März bis Juni weites gehend verzichtet werden, um die hilflosen Jungtiere nicht von der Mutter zu trennen!

Damit die Tiere nicht unnötig angelockt werden, sollte darauf geachtet werden, Müll in Mülltonnen sicher zu verschließen und Komposthaufen im Garten gut abzudecken. Auf übermäßig herumliegendes Vogelfutter sollte verzichtet werden. Zudem wird empfohlen, Fallobst regelmäßig einzusammeln. Manchen Marder halten auch herumstreunende Katzen fern.

Rechtliche Aspekte:
Der Steinmarder findet in vielen deutschen Gesetzen Beachtung. Neben dem Tierschutzgesetz, dem Naturschutzgesetz und dem Grundgesetz, ist vor allem das Bundesjagdgesetz zu nennen. Paragraph 2(1) des Bundesjagdgesetzes besagt, dass der Steinmarder zu den herrenlosen Tierarten gehört und somit dem Jagdrecht unterliegt. So darf dem Marder nur vom 16.10. - 28.02. von Jagdscheininhabern nachgestellt werden, ansonsten herrscht Schonzeit. Weitere gesetzliche Bestimmungen, z.B. zum Fallenfang, variieren in den einzelnen Bundesländern sehr stark. Nähere Informationen erhalten Sie in den jeweiligen Landesverordnungen oder bei Ihrem Kreisjägermeister.

Vergrämen

Beim Vergrämen sorgen Sie auf unterschiedliche Art und Weise dafür, dass der Marder sich in seinem Unterschlupf nicht mehr wohl fühlt. Dies kann zum einen durch intensive Geruchsstoffe erfolgen, die im Motorraum oder auf dem Dachboden verteilt werden und den Marder vertreiben. Besonders sensibel reagieren Marder auch auf Geräusche. Deswegen hat das Erzeugen von Lärm eine große abschreckende Wirkung auf die Tiere. So führt das Aufstellen eines laufenden Radios oder das unregelmäßige Herumpoltern auf dem Dachboden dazu, dass sich die Tiere gestört fühlen und sich ggf. ein neues Versteck suchen. Versuche haben gezeigt, dass die Tiere sich auf diese Weise allerdings nur kurzfristig abschrecken lassen und sich mit der Zeit auch an laufende Radios oder Geruchsabwehrstoffe wie Toilettensteine, Hundehaare oder Salmiakgeist gewöhnen. Zuverlässiger ist da die Verwendung von Ultraschall-Vergrämern. Diese senden ständig wechselnde Ultraschallfrequenzen aus, die für die Tiere sehr unangenehm sind, sodass sie sich zurückziehen. Ein Gewöhnungseffekt tritt hier, wenn überhaupt, erst wesentlich später ein, wobei der Marder dann meist schon einen neuen Unterschlupf gefunden hat. Bei den Ultraschall-Vergrämern ist zu beachten, dass diese nur im freien Gelände, z. B. auf einem offenen Dachboden oder im Garten, wirksam sind. Mauern und andere Baustoffe können die Ultraschall-Signale nicht durchdringen. Durch geschicktes Positionieren mehrerer Geräte lassen sich so aber die meisten Plätze absichern.

Aussperren

Der sicherste Schutz ist, den Steinmarder gar nicht erst auf den Dachboden oder ins Auto zu lassen, sondern sämtliche Eingänge abzudichten und das Tier so auszusperren. Dieses Aussperren kann als Übergangslösung durch rein mechanische Barrieren wie z.B. durch einen Maschendraht, eine Blechplatte oder Holzbrett erfolgen.

Um langfristig jedoch Ruhe vor dem Marder zu haben, hilft nur die Installation einer physischen Barriere in Form eines elektrischen Weidezauns!

Den Marder vom Dachboden aussperren

Bevor Sie mit dem Verschließen eines Gebäudes beginnen, stellen Sie unbedingt sicher, dass sich der Marder nicht mehr im Haus befindet und auch keine Jungtiere zurückgelassen hat. Besonders während der Aufzucht von März bis Juni ist Vorsicht geboten. Nichts ist schlimmer, als das Muttertier auszusperren und die Jungen qualvoll verhungern zu lassen. Um die Tiere aus dem Haus zu vertreiben, betreten Sie am besten laut lärmend den Dachboden und installieren zusätzlich noch einen Ultraschallvergrämer. Nachts können Sie sicher sein, dass sich kein Marder mehr auf dem Dachboden befindet. Von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen streifen die Tiere auf der Suche nach Futter durch ihr Revier. Wählen Sie deswegen bevorzugt diese Zeitspanne, um Ihr Haus abzusichern.

Um den Dachboden zu sichern, müssen zunächst alle Zugänge zum Dachboden gefunden und dann verschlossen werden. Lockere Dachziegel oder kaputte Fenster lassen sich einfach mit Brettern, Blechen oder Maschendrahtzäunen mit einer maximalen Maschenweite von 1-2cm verschließen. Beachten Sie hierbei bitte, dass dem Marder zum Durchschlüpfen schon kleine Öffnungen ausreichen, die nicht größer als ein Tennisball sind. Manchmal erkennt man die Zugänge an Kratzspuren z.B. an der Regenrinne oder an einem angrenzenden Baum. Leider ist es aber nicht immer ganz eindeutig, wo genau der Steinmarder seinen Einstieg findet.

Tipp:
Das Anlegen von Sandflächen rund um das Haus und um angrenzende Gebäude und Bäume kann Marderspuren sichtbar machen. Bei trockenem, windstillen Wetter eignet sich das Ausstreuen von Mehl oder Sägespänen. Im Winter können Sie anhand der Schneespuren die Marderaufstiege ausfindig machen.

Schätzungen zu Folge gelangt der Steinmarder jedoch zu ca. 90% über die Dachrinne ins Innere. Die Dachrinne erreicht er meist über Kletterpflanzen wie Efeu, Rosen oder Wein oder über Bäume, die in der Nähe stehen. Wie schon erwähnt kann der Marder bis zu 3 m weit springen! Auch rau verputzte Mauern oder tief verfugte Wände erklimmt das kleine Raubtier ohne Probleme. Eine beliebte Aufstiegshilfe stellt auch das Abflussrohr der Rinne (Fallrohr) dar. Hat der Marder so erst mal die Dachrinne erreicht, drückt er einfach eine der Dachpfannen oder ein Abschlussblech hoch und gelangt direkt in den Dachboden. Diese sämtlichen Einstiegshilfen zu versperren ist sehr schwierig. Zwar kann es vorerst helfen die Hecken und Bäume zu kappen und Fassadenbegrünungen zu entfernen, doch meistens sucht der Marder sich dann andere Wege, um in sein Versteck zu kommen.

Als einzige Abwehrmaßnahme hilft dann nur noch der elektrische Weidezaun. Bei Berührung des Elektrozauns erhält der Marder einen elektrischen Schlag, der zwar nicht gefährlich ist, das Tier aber so sehr erschreckt, dass es in Zukunft das Gebäude meiden wird. Durch die Einzäunung des Hauses bzw. der Zugänge zum Dachboden hat der Steinmarder keine Chance mehr seinen Unterschlupf zu erreichen und wird sich schnell ein neues Versteck suchen. Somit ist der Elektrozaun die einzige Lösung, um dauerhaft Ruhe vor den kleinen Raubtieren zu haben!

Wie Sie einen Zaun zur Marderabwehr am besten installieren erfahren Sie unter dem Infopunkt Marderzaun.